Das die Lesekompetenz immer weiter abnimmt, ist eine erschreckende und dennoch bekannte Nachricht. Unsere Ehrenvorsitzende Gudula Afanasjew hat mit ihrer langjähigen Erfahrung aus dem Schuldienst die Situation analysiert und festgestellt, dass die Leselern-Paten noch früher den auftretenden Schwächen im Lesen und Leseverständnis entgegen wirken müssen.
So ist das Weiterbildungsseminar Lesen in der 1. Klasse entstanden, an dem am Dienstag, dem 19. September erstmalig eine Gruppe von 12 Mitgliedern teilnahm:
Mit Erstklässlern lesen
Kann ich das? Traue ich mir das zu?
Um mehr darüber zu erfahren, wie man als Leselern-Pate Erstklässler mit Leseproblemen unterstützen kann, trafen sich ein Dutzend Leselern-Paten mit Gudula Afanasjew.
Da die Klassenlehrer/innen der 1. Klasse schon sehr früh feststellen, bei welchem Kind Probleme auftreten könnten, warb Gudula Afanasjew, die bereits mehrjährige Erfahrung mit Erstklässlern hat, nach Absprache mit der jeweiligen Klassenlehrerin dafür möglichst schon nach den Herbstferien, spätestens aber nach den Weihnachtsferien diesen Kindern Hilfe anzubieten. Von Lesen im eigentlichen Sinn kann bei den Erstklässlern allerdings ziemlich lange nicht die Rede sein. Bis zu den Herbstferien kennen die Erstklässler nur 5 Buchstaben, bis zu den Weihnachtferien 10-11 Buchstaben (normalerweise kommt jede Woche ein neuer Buchstabe dazu ). Mit diesen wenigen Buchstaben lassen sich nur wenige sinnvolle Wörter und nur Mini-Sätze bilden. Zunächst kommt es vor allem darauf an, einzelne Buchstaben ganz sicher und fast wie im Schlaf zusammenziehen zu können.
Da die deutsche Sprache eine Silbensprache ist, in der die Silben wie Bausteine die Wörter bilden, spielen Übungen zum Silbenklatschen, Silbengehen und Silbenlegen in der ersten Zeit in der Patenstunde eine ganz wichtige Rolle. Gudula Afanasjew konnte den Teilnehmern/innen der Fortbildung viele bunte Buchstaben- und Bildkarten vorführen, mit denen man die Kinder spielend beschäftigen und ihnen den Aufbau der Sprache und ein exaktes Sprechen näherbringen kann.
Gudula Afanasjew betonte immer wieder, dass die Leselern-Paten nicht die Buchstaben einführen und unterrichten, sondern mit den Kindern nur üben und vertiefen. Es ist aber selbstverständlich, dass sich die Leselern-Paten an die von der Fibel vorgegebene Reihenfolge der Buchstaben halten. Ganz wichtig ist es, dass sie die Buchstaben nur anlauten, d.h. z.B. nicht ‘Be’ sagen, sondern nur ‘B’.
Wer die Fortbildung verpasst hat, sich aber für ein Engagement bei Erstklässlern interessiert, kann sich bei Gudula Afanasjew melden.